Flüssigkeit ist für den Körper lebensnotwendig. Ohne Nahrung kann der Mensch mehrere Wochen überleben – ohne Wasser hingegen nur wenige Tage. Kein Wunder, denn letztlich besteht der menschliche Körper je nach Alter zu rund fünfzig bis siebzig Prozent aus Wasser.
Viel Wasser trinken ist gesund, zu wenig Wasser trinken kann gefährlich werden. Doch selbst jungen Menschen und Menschen mittleren Alter fällt es oft schwer, die empfohlenen zwei bis drei Liter Wasser pro Tag zu sich zu nehmen. Durch feste Nahrung decken wir in etwa ein Drittel des täglichen Flüssigkeitsbedarfs. Der Rest muss in flüssiger Form zugeführt werden. Um den Organismus nicht einen wichtigen Grundbaustein vorzuhalten, sollten wir demzufolge mindestens 1,5 Liter - besser 2 Liter - am Tag trinken.
Denn wer seinen Körper nur unzureichend mit Flüssigkeit versorgt riskiert körperliche Probleme, wie beispielsweise Verdauungsprobleme, Hämorrhoiden, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen, faltige und unreine Haut, Ekzeme, schlechtheilende Wunden, Wasseransammlung im Körper, Rheuma, Krampfadern, Parodontose, Magen-Darm-Erkrankungen, Mundgeruch und unangenehm riechende Schweißausdünstungen.
Des Weiteren können daneben aber auch noch kognitive Defizite auftreten. Denn wenn wir zu wenig trinken wird die Blutmenge im Organismus reduziert. Das Blut fließt langsamer und gleichzeitig werden Muskeln und Gehirn mit weniger Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Dadurch lassen Aufmerksamkeit und Konzentration nach, das Kurzzeitgedächtnis verschlechtert sich und das Reaktionsvermögen ist eingeschränkt. Letztendlich können komplexe Zusammenhänge nicht mehr rasch und vollständig erfasst werden.
Zudem können vermehrt Müdigkeit, Erschöpfung, Schlappheit, manchmal auch Verwirrtheit, als auch Schlafstörungen und Alpträume auftreten. Ebenso erhöht sich durch zu geringe Flüssigkeitszufuhr das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Im Normalfall schlägt der Körper „Durstalarm“, wenn er Nachschub benötigt. Bei Hektik oder konzentriertem Arbeiten, zum Beispiel im Büro oder bei einer Prüfungsvorbereitung wird das Durstsignal oftmals überhört. Daneben gibt es aber auch Situationen, in denen wir unser Durstgefühl schon mal unterdrücken, so beispielsweise während einer längeren Autofahrt, beim Sport oder dem Besuch einer Großveranstaltung. Und daneben gibt es auch noch Personen, die ein zu schwach ausgeprägtes Durstempfinden haben. Sie sollten stets darauf achten, dass dem Organismus genug Wasser zugeführt wird, und zwar bevor ein starkes Durstgefühl entsteht.
Dabei ist Wasser nicht gleich Wasser. Diesen Eindruck vermitteln auch die langen Regalreihen im Supermarkt, die mit den unterschiedlichsten Wassersorten dicht bepackt sind. Mit Vitaminen, Mineralstoffen, ohne oder mit Kohlensäure, in der Plastik- oder Glasflasche. Überwältigend, aber kein Grund aus Verwirrung lieber ganz aufs Wasser trinken zu verzichten. Generell gibt es nämlich lediglich folgende Typen: Mineralwasser, natürliches Mineralwasser, Tafelwasser, Heilwasser, Vitaminwasser und Leitungswasser.
Ausgezeichnete Durstlöscher sind Mineral und Leitungswasser. Seit die Europäische Union 1980 die Vorgabe kippte, dass ein Mineralwasser 1.000 Milligramm gelöster Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Natrium und Eisen pro Liter enthalten muss, dürfen sich auch Wässer so bezeichnen, die nur wenig mehr Mineralstoffe enthalten als das kühle Nass aus der Leitung. Da in Deutschland aber auch das Trinkwasser aus dem Hahn von sehr guter Qualität ist, muss es nicht unbedingt das gekaufte Wasser sein. Vielmehr eignet es sich zur Deckung unseres Wasserhaushaltes am allerbesten, da es eben nicht so viele Mineralien enthält wie Mineralwasser.
Keinesfalls sollte man seinen Wasserbedarf ausschließlich nur durch Mineralwasser decken. Denn unser Stoffwechsel kann die darin enthaltenen Mineralien gar nicht ordentlich verwerten, da diese ausschließlich anorganisch im Mineralwasser herumschwimmen und somit für den Mineralhaushalt des Körpers unbrauchbar sind.
Zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs eignen sich eher frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte. Diese versorgen den Organismus bestens mit Vitaminen, Enzymen und Mineralien. In dieser Form kann der Körper die Mineralien verwerten, weil diese über das Obst und Gemüse organisch gebunden sind.
Wer keine Zeit zum Selber-Pressen hat oder aber hierfür zu faul ist, sollte darauf achten, dass nur Fruchtsäfte ohne Zuckerzusatz (besonders ohne künstliche Süßstoffe) gekauft werden. Auf Fruchtnektar sollte man eher lieber ganz verzichten, zum einen haben sie mit Früchten nicht mehr viel zu tun und zum anderen puschen sie den Insulinspiegel mächtig in die Höhe. Besonders ratsam ist es, einen frisch gepressten Saft in eine Saftschorle zu verwandeln. Denn diese Mischung kann der Körper besonders gut verarbeiten.
Aus Gesundheits- und Gewichtsgründen sollte man weitestgehend auf Limonade, Softdrinks & Co. verzichten. Im normalen Alltag ist es bei diesen Getränken einfach wichtig, dass sie nur in Maßen und nicht in Masen konsumiert werden. Gleiches gilt auch für Kaffee, schwarzen Tee und Alkohol.
Wichtig ist zudem, dass die Flüssigkeitsaufnahme in kleinen Mengen über den ganzen Tag verteilt geschieht. Flüssigkeitsdefizite des Tages kann man abends nicht ausgleichen, da der Magen-Darm-Trakt nicht in der Lage ist große Mengen auf einmal aufzunehmen.
Experten zufolge, sollten sich Menschen mit Wasseransammlungen im Gewebe, schweren Nierenerkrankungen, hohem Blutdruck oder Herzproblem und auch Ausdauersportler beim Trinken eher zurückhalten und die individuell optimale Menge mit dem Arzt festlegen. Denn auch eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr kann gefährlich werden. Denn wer zu viel Wasser trinkt, verdünnt seine Blutsalze so stark, so dass eine sogenannte Hyponatriämie entstehen und diese zu einer lebensbedrohlichen Hirnschwellung führen kann.